Hauptseminar  / Doktorandenkolloquium

Analyse und kritischer Diskurs zu aktuellen Forschungsstudien

Promotionsstudiengang Hauptseminarzeugniserwerb                       

3-stündig,
Beginn: Freitag, den 14. Mai 2010 von 14.00 – 16.00 in Raum 2301;
 findet als Block-LVA mit entsprechender Raum-Zeit-Koordination zu den situierten Projekten bzw. beruflichen Möglichkeiten der Teilnehmer statt               

Anmeldemodus: online über HISQIS mit campus-Kennung - max. 15 TN und mit persönlicher Vorbesprechung
Vorbesprechung des Forschungsanliegens in meinen Sprechstunden erforderlich
Teilnahmenachweis mindestens 1 Hauptseminarzeugnis im Haupt- oder Nebenfach

Ein wichtiges Ziel dieser Hauptseminarveranstaltung mit integriertem Kolloquium wird es sein, im kritischen Diskurs ein aktuelles forschungsmethodisches Wissen und Können zu entwickeln und dieses auch in der subjektiven Verantwortlichkeit der jeweiligen Forscherpersönlichkeit zu verankern

Dieser Anspruch an eine subjektiv bedeutsame und ebenso wissenschaftlich aktuelle Forscherkompetenz erfordert einen Lernweg, der durch das Miteinander in einer Forschergruppe sinnvoll vollzogen werden kann. Dabei sind Fragen zu erkunden, die sowohl die fachinhaltliche Eigenlogik der jeweiligen Themenstellung wie auch Entscheidungsprozesse bei der kritisch reflektierten Wahl des Forschungsdesign herausfordern.

Einen effektiven Weg dazu wollen wir in der Doktorandenrunde gemeinsam gehen – im Austausch von Erfahrungen der einzelnen DokotrandINNen untereinander wie auch im Diskurs mit der die Dissertationsstudien betreuenden  Hochschuldozentin. Denn ein wesentliches Anliegen der Dozentin ist es, dass sich die aktiv teilnehmenden JungwissenschaftlerInnen in der gemeinschaftlich-dialogischen und individual-reflektierenden Auseinandersetzung mit ihrem spezifischen Forschungsanliegen als aktive Teilnehmer der universitären Forschungsszene erfahren, üben und bilden.

LITERATURHINWEISE

Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2010

Seminar - GP

 „ Die Bedrohte Intelligenz" Stanely I. Greenspan:
eine Herausforderung für die Grundschulpädagogik

2-stündig, Dienstag 10.00 - 12.00  Raum 1209
Studiengang;  LA/Mag  - mit bes. Leistungsnachweis auch Hauptseminarzeugnis-Erwerb

Beginn: 20. April 2010

Anmeldemodus: online über HISQIS mit campus-Kennung – max 30 TN
Teilnahmenachweis: Proseminarschein in Grundschulpädagogik

Die spannungsreiche Polarität, in der Menschen leben, denken und handeln,  ist der Bedingungskontext für die Schulgestaltung. Lebensreale Schlüsselkompetenzen sind für die Studien- und Lehrpläne noch neu zu erschließen. Die sozialen Dimensionen der schulischen Alltagsrealität sind zwar ein ausgewiesener Lehrinhalt für den Grundschulunterricht – doch darf diese soziale Bildungsaufgabe nicht nur Nebenprodukt des ‚testfähigen Spektrums‘ der Unterrichtsarbeit sein.

Wie bedeutsam eine vernünftige Gewichtung von rationalen und emotionalen Anteilen im Bildungsprozess ist haben neuere Forschungskompendien offengelegt.  Dazu liefert die aktuelle neurophysiologische Forschung schätzenswerte Grundlagen für eine erweiterte didaktisch-methodische Theorienbildung. Für die pädagogische und soziale Verhaltensorientierung sind die umfassenden wissenschaftlichen Forschungsergebnisse des anerkanntesten Kinderpsychiaters Stanely J. Greenspan handlungsleitend.

Gelingt es dem Menschen im 21. Jahrhundert nicht, seine von Ambivalenzen geprägte Lebens- und Lernstruktur in Balance zu bringen, werden die sich derzeit zeigenden exzessiven Einseitigkeiten die menschliche Bildungsqualität lebenszerstörend sein. Eine einseitige ausgelegte Bildungseffektivität – vgl. u. a. die vielen vorschnellen bildungspolitischen Reaktionen auf die Pisa-Studie - ist für eine ganzheitliche Schulqualitätsentwicklung ebenso schädlich wie ein isolierter Blick auf kognitionslastige Kompetenzvermittlung in unserer sogenannten Informations- und Wissensgesellschaft. Wenn das "Denken mit dem Bauch" und die leib-sinnlichen Leistungsqualitäten des menschlichen Handlungsvermögens nicht ebenso sorgfältig entwickelt werden, ist eine lebenslange Nachhaltigkeit von Lernen auch für die effektive Arbeits- und Wirtschaftswelt nicht gewährleistet.

LITERATURHINWEIS

Seminar - SU

Die Welt da draussen – die Welt in uns – die Welt im Miteinander“:
Weltverstehen als Bildungsauftrag des Sachunterrichts

2-stündig;  Mittwoch 14.00 in 1503 

Studiengang LA und MP I und II; SU -LPO-Scheinerwerb

Beginn: 21. April 2010

Anmeldemodus: online über HISQIS mit campus-Kennung – max. 40 TN

Teilnahmenachweis: Proseminarschein für die Pädagogik und Didaktik des Sachunterrichts

Deutung von Welt - personal vermittelt - ist ebenso erforderlich wie die Vermittlung von gesichertem Wissen über die Welt, Deutung von Sinn  und Erklärung von Sachzusammenhängen stehen in einem komplexen Komplementärverhältnis. Gerade das Hineinwachsen von jungen Menschen und Kindern in die Welt setzt beide Bildungsmaßnahmen im gegenseitigen Ausgleich wie die beiden Schalen einer Waage voraus.
Bäuml-Roßnagl 2002

Der kindliche Erkenntnisweg beginnt bei der sensomotorischen und visuellen Erkundung der lebendigen Dingerfahrungen, die sinnlichen Eindrücke werden Anlass für Emotion und Reflexion, zu Symbolisierungen und sprachlich-begrifflichen, abstrahierenden Ordnungen der Lebenswelt. Das Weltverständnis resultiert aus dem multidimensionalen sinnlichen Wahrnehmen, dem leibsinnlichen Umgang und der emotionalen sowie denkerischen Aufarbeitung des Erlebten und Erfahrenen. Sache und Welt existieren für den Menschen als vorgängig erlebte Phänomene und Sach-Unterricht hat auch deshalb die Kommunikation von Erwachsenen und Kindern  über diese  menschlichen Erfahrungen zum Ziel.

Erfahrungsgewinnung und Weltbildaufbau geschehen in einer Einheit von Beobachtung als kognitive Auffassung von Dingen und Begegnung mit den Dingen; in der Begegnung sind Erlebnis und sinnliche Erfahrung eingebracht, in der Natur und Ich, Objekt und Subjekt, Ding und Mensch in engem Zusammenhang erlebt und verstanden werden.

Die Verbindung von Handlung und Reflexion  - ein möglichst selbstbestimmter und handlungsorientierter Zugang zu den Sachphänomenen - ist deshalb die Hauptmaxime methodischen Handelns im Sachunterricht der Grundschule.

LITERATURHINWEISE

  • Bäuml-Roßnagl M.-A. (1990 a orig. / Wiederauflage online 2000 unter www.paed.uni-muenchen.de/~baeuml-rossnagl): Leben mit Sinnen und Sinn in der heutigen Lebenswelt. Wege in eine zeitgerechte pädagogische Soziologie. Regensburg/München online unter http://epub.ub.uni-muenchen.de/view/autoren
  • Bäuml-Rossnagl M.-A.(2004): Weltverstehen durch menschliche Bildungsprozesse im Sachunterricht. in KAISER/PECH (Hg) BASISWISSEN SACHUNTERRICHT 2004 - Bd VI
  • Bäuml-Roßnagl M.-A.(2005): Ästhetik und Ethik - Sinnlichkeit und Reflexionsverpflichtung für eine ganzheitliche Wahrnehmung und Gestaltung von Ich - Wir - Welt. Eine kulturästhetische Projektstudie am Beispiel eines kinderphilosophischen Projekts auf der BUGA 2005 in München Forumbeitrag zum Arbeitsschwerpunkt  des LBZ-AK  der LMU: "Kulturästhetik in ethischer Verantwortlichkeit" - vgl. www.edu.lmu.de/Ethik-Aesthetik

Seminar - SU

Fächerintegation im Sachunterricht der Grundschule

2-stündig  -  Mittwoch 10.00 - 12.00  in Raum 1503

Studiengang LA und Mag./Prom. SU - LPO-Scheinerwerb
Anmeldemodus: online über HISQIS mit campus-Kennung – max. 30 TN                                                       

Als Aufgabe für den Sachunterricht ist in den Lehrplänen für die Grundschulen derzeit in allen Bundesländern gefordert, die lebensweltlichen Erfahrungen in den inhaltlichen Zusammenhang von fachlichen Ordnungsmodellen bzw. -begriffen zu stellen! Eine lebensweltlich fundierte Empirie oder Phänomenologie ist also der Weg des fachlichen Strukturierungsprozesses und nicht umgekehrt!  Beispiele dazu sind u. a.

Fachliche Modelle und Vorstellungen haben keinen Wert "in sich", sondern gewinnen Sinn und Funktion aus der ganzheitlichen Lebensbedeutsamkeit, aus der Lebensstruktur der Menschen heraus. Die Grundschüler sollen sich nicht nur formales Fachwissen und formale Fertigkeiten fachlicher Art aneignen, sondern vielmehr durch die fachlichen Zusammenhänge und die sachlichen Gesetzmäßigkeiten Hilfestellung für die Erklärung und das rechte Handeln-Können im Lebensalltag erfahren. Der fachdidaktische Unterricht - auch schon der elementare -  kann gleichsam aufgefasst werden als eine von mehreren oder vielen "möglichen Inszenierungen" des Lebens. Fachkenntnisse haben eine dienende Funktion gegenüber der umfassenderen pädagogischen Aufgabe, durch Schulunterricht und auch durch Sachunterricht Wissen und Können für die Lebensbewältigung einzuüben.

LITERATURHINWEISE

Stand 8.2.2010
Anmeldung zu den Seminaren im Sommersemester 2010:

Die Anmeldung für die jeweiligen Seminare erfolgt das
"LMU-Portal" HIS-LSF mit Campus-Kennung.
Bitte beachten Sie den Anmeldezeitraum